Samstag, 1. April 2006
Zweite totale Sonnenfinsternis über der Türkei


Am vergangenen Mittwoch, 29. März 2006, erlebten Zehntausende von Schaulustigen in der Südtürkei bei perfekt klarem Himmel eine fast vierminütige totale Sonnenfinsternis.

Zwar finden mindestens zweimal jährlich im Halbjahresabstand irgendwo auf der Erde Sonnenfinsternisse statt, doch das Schauspiel einer totalen Finsternis übertrifft an Wirkung alles, was uns die Natur zu bieten hat. Das verregnete 1999er-Ereignis über Nordfrankreich, Deutschland und Österreich vermochte vielerorts nicht den Eindruck vermitteln, den man bei wolkenlosen Verhältnissen wie in Ungarn gehabt hätte. Und die wenigen Privilegierten, die im entscheidenden Moment der totalen Finsternis eine Wolkenlücke erwischt haben, wissen, wie beeindruckend das plötzliche Verlöschen der Sonne am heiterhellen Tag sein kann.

Nur alle 360 Jahre

Am vergangenen Mittwoch, 29. März 2006, erlebte die Türkei zum zweiten Mal innert sieben Jahren ein derartiges Naturschauspiel; ein riesiger Zufall, wenn man bedenkt, wie selten eine totale Sonnenfinsternis über einem bestimmten Gebiet eintritt. Im Schnitt rechnet man an einem und demselben Ort alle 360 Jahre mit einer totalen Finsternis. London führt die Rangliste der längsten „Wartezeit“ mit 837 Jahren an, gefolgt von Jerusalem mit 795 Jahren und den Pyramiden von Gizeh (312 Jahre). Aber selbst die Schweiz hat seit dem 22. Mai 1724 kein vergleichbares Schauspiel mehr gesehen und muss sich noch bis zum Mittwoch, 3. September 2081 gedulden. Dann aber liegt das Zürcher Unterland mitten im Mondkernschatten, die Sternwarte Bülach sogar auf der Zentrallinie mit einer Totalitätsdauer von 4 Minuten und 3 Sekunden.

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